Pressemitteilung der Ingenieure22: „Versehentlich“ tragende Mauer eingerissen? Geht’s noch?

21.08.2021

S21-kritische Ingenieure hinterfragen die Kompetenz der am Bonatz-Gebäude tätigen Baufachleute. „Versehentlich“ tragende Mauer eingerissen? Geht’s noch?

Der Grund für den nur durch Glück glimpflich abgelaufenen Fassadeneinbruch am 17.8.2021 morgens um halb vier lässt einen erschaudern: „Man habe „versehentlich“ eine tragende Wand im Innern entfernt“.

Geht’s noch? Man kann es drehen und wenden, wie man will, entweder sind da pure Laien am Werk, oder man will, dass es scheitert. Nun müssen wir mit jedem Tag „Baufortschritt“ um den Rest des Bonatz-Gebäudes zittern. „Versehentlich“! Man will es nicht glauben. Sind doch so kompetente Partner wie Boll und Partner mit der Planung betraut, wie man die Hülle des Baus stabilisiert, damit er die Sanierungsarbeiten, wie man euphemistisch den Teilabriss des Gebäudes nennt, überlebt.

Statt umfassender Aufklärung präsentiert man der Öffentlichkeit eine Art Sündenbock, der "versehentlich" eine tragende Mauer weggerissen haben soll. Versehen gibt es angesichts der umfassenden Kontrolle von Statikern, Prüfstatikern, Genehmigungsbehörden und Aufsichtsbehörden in Deutschland nicht, schon gar nicht bei einem Bauwerk von derartiger historischer Bedeutung. Es sei denn, die Kontrolle hätte an mindestens einer maßgebenden Stelle eklatant versagt oder gar nicht erst stattgefunden. Grund genug für die Ingenieure22, auf ihrer Forderung nach umfassender und unabhängiger Aufklärung des gesamten Vorfalles in seiner kompletten Tragweite zu beharren.

Es gibt nicht wenige Tiefbahnhofbefürworter, die das historische Gebäude, von dem ohnehin nicht mehr als eine Mauerhülle bestehen bleiben soll, als lästiges Relikt der Vergangenheit ansehen.

Die Ingenieure22 machen sich große Sorge um die Zeugen hiesiger Baukunst. Übrig bleiben Fragmente, die die Ideen ihrer Schöpfer nicht mehr weitergeben können. So kommt zum gegen alle Vernunft quer zum Tal als Wall gebauten Halbtief-Bahnhof die Zerstörung sinnvoller, auch heute noch zukunftsfähiger Baukunst und reiht sich ein in eine nicht enden wollende Serie von teils lebensgefährlichen Pannen.

Man kann es sich aussuchen: Entweder, man gefährdet fahrlässig die geradezu kümmerlichen Reste dieses einst so großen Bauwerks, oder man gefährdet sie mutwillig. In beiden Fällen sollte man sofort aufhören mit dem Bau. Es gibt sinnvolle Alternativen für das Gesamtprojekt:→Umstieg-21.de

Ingenieure22


Internet: www.ingenieure22.de / Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!