Pressemitteilungen und Berichte

Ingenieure ermitteln die wirklichen „Ausstiegskosten“ aus Stuttgart 21 / Stand Februar 2013

Stuttgart, 02. März 2013:


Die Ingenieure22 ermitteln die wirklichen Ausstiegskosten aus dem Projekt Stuttgart 21 mit ca 363 Mio. EUR.

Bahnvorstand Kefer spricht von 2 Milliarden Euro, wobei er Nachweise dafür bisher schuldig blieb. Andere Projektbefürworter rechnen „Pi mal Daumen“ sogar mit 3 oder 5 Milliarden Euro.
Auf Seiten der Projektbefürworter findet man nicht eine einzige belastbare Zusammenstellung der Kosten. Die Ingeniere22 belegen Ihre Rechnung detailliert mit Zahlen.

Was gehört NICHT zu den „Ausstiegskosten“?
Der größte Posten der vermeintlichen „Ausstiegskosten“, die die Bahn immer wieder nennt ist die Rückabwicklung des Grundstücksgeschäftes der von der Stadt Stuttgart vorab erworbenen Gleisflächen samt Zinszahlungen. Dies sind jedoch keine „Ausstiegskosten“, denn der Bahn entsteht dadurch kein Vermögensschaden. Sie zahlt lediglich das 2001 erhaltene Geld samt Zinsen an die Stadt Stuttgart zurück und erhält dafür die Besitzrechte an ihren Gleisflächen wieder. Es geht hier im Grunde genommen um die Rückzahlung eines von der Stadt Stuttgart gewährten „verkappten Darlehens“, mit dem die Bahn in den zurückliegenden 12 Jahren Gewinne erwirtschaftet hat.

Die Details über die wirklichen „Ausstiegskosten“ aus Stuttgart 21 finden Sie hier

Stuttgart 21: 4 weitere Düker für die Abwasserkanäle der Innenstadt nötig!

Für Stuttgart 21 sind 4 weitere Dükerungen notwendig.
Der vorgesehene Tiefbahnhofstrog zerschneidet sämtliche Abwasser-Hauptkanäle aus der Innenstadt; diese müssen deshalb gedükert unter dem Trogbauwerk hindurchgeführt werden.

Die Dükerung bedeutet aber eine Einschränkung der bisherigen Abflussleistung, was bei Starkregen-Ereignissen die
Überschwemmungsgefahr in der Innenstadt vergrößert!

Das ist nie in der Öffentlichkeit dargestellt worden.

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Filderdialog: Konstruktive Diskussionen - mißachtetes Ergebis

 

Presseerklärung vom 16. Juli 2012

 

Filderdialog: Konstruktive Diskussionen - mißachtetes Ergebnis

Dialog heißt, Diskussionen zu führen und gemeinsam zu einem guten Ergebnis zu kommen.“ So ungefähr das Bild Volker Kefers am vergangenen Freitag bei der Präsentation der Projektpartner.

In der Tat, diskutiert wurde beim Filderdialog, drei lange Dialogtage, konstruktiv und sachorientiert. Und das Plenum identifizierte als Kernproblem der Antragstrasse den sich ergebenden Mischverkehr im Filderbereich. Mit Fertigstellung der Antragstrasse müßten sich Gäubahn und S-Bahn die Strecke zwischen Rohr und Flughafen die bisherige Strecke teilen.

Mögliche Zielsetzung der Verkehrsentwicklung sind aus Sicht der Ingenieure22 die Weiterentwicklung des S-Bahn-Konzepts der Region Stuttgart, die Möglichkeit eines 15-Minuten-Taktes auf den Fildern und die Verdichtung des Taktverkehrs auf der Gäubahn zum Halbstundentakt. Der Mischverkehr behindert alle vorgenannten Zielsetzungen gleichzeitig.

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Filderdialog1: Nur Planungsskizzen, Fragen unbeantwortet

Filderdialog: „Varianten“ nur Planungsskizzen, Fragen unbeantwortet

Die Kurzvorstellung der Planungsvarianten ließ darstellerisch und inhaltlich viele Wünsche offen. Sie ging nicht über den Informationsstand der Tagespresse hinaus und sorgte wegen formaler Zuordnungsfehler für mehr Verwirrung als Klarheit.

Die Ingenieure22 sind beim Filderdialog als Expertengruppe angetreten, um aus dieser Eigenschaft heraus einen konstruktiven Beitrag zu leisten. Bereits zwei Wochen vor der ersten Veranstaltung hatte man eine Frageliste zu Sachverhalten eingereicht, die für eine spätere Bewertung der Planungs­vorschläge von Bedeutung sein würden:

  • Die Bahn versucht seit Jahren, ein Planfeststellungsverfahren für den Filderbereich in Gang zu bringen und scheitert beim Eisenbahnbundesamt. Die Ingenieure22 erwarten, daß die hierfür zugrundeliegenden fachlichen Zusammenhänge veröffentlicht und diskutiert werden, um offensichtliche Mängel in allen diskutierten Varianten zu vermeiden.

  • Die Öffentlichkeit benötigt Einblick in das neue S-Bahn-Konzept ohne den in der Pra­xis nicht realisierbaren Linientausch, das Verband Region Stuttgart bereits seit März dieses Jahres vorliegt1. Ebenso wichtig ist die Bewertung des dazugehörenden Not­kon­zeptsSperrung des Innenstadttunnels, eine entscheidende Voraussetzung für die Stabilität und Zuverlässigkeit der S-Bahn und deren Entwicklungspotential auf den Fildern. Weiterhin fehlen aussagekräftige Kenngrößen für die Entwicklungs­fähigkeit der Gäubahn (Verstärkerzüge), soweit diese über den Flughafen geführt wird.

  • Die Ingenieure22 haben Fahrgastzahlen angefordert, aus denen hervorgehen soll, wo tatsächlicher Verkehrsbedarf vorhanden ist. Zahlen, wieviele Fahrgäste aus der Gäu- und Schwarzwald-Region wirklich am Flughafen aussteigen wollen, fehlen bisher. Bringt ein Umsteigeknoten Vaihingen (mehrere zehntausend Einwohner und mehrere 10000 Arbeitsplätze) möglicherweise mehr Nutzen als die Schaffung eines künst­lichen Umsteigeknotens Flughafen (knapp 10000 Arbeitsplätze, keine Einwohner)?

Viele weitere Fragen zur Planung, zum Mischverkehr, zu den Prämissen und zur Technik konnten am ersten Dialogtag nicht gestellt werden. Die Ingenieure22 werden die Veranstalter auffordern, diese Fragen vor dem nächsten Dialog zu beantworten.

Wer seine Bürger beteiligen will und darauf setzt, daß diese eine Leistung erbringen, an der die DB-Planung bereits seit knapp zehn Jahren arbeitet, muß seinerseits auch für die Zugänglichkeit aller Informationen sorgen. Ansonsten besitzt der gesamte Dialog nur Alibifunktion und ist gerade keine Bürgerbeteiligung.

Wer die „Denkfabrik“ Bürger (so der plakative Begriff der Veranstalter für diesen Dia­log) nutzen will, der darf jenen nicht gleichzeitig das eigenständige Denken verbieten.



1Vergl. Pressemitteilung VRS, „S-Bahn könnte auch ohne Linientausch fahren“, http://www.region-stuttgart.org/presse/artikel/?tx_ttnews[tt_news]=493&cHash=47dc35f8b2b1ccdd407fd9249812b2c4